Strategien

Hätte mir jemand vor vielen Jahren prophezeit, wo ich heute einmal stehe (beruflich wie privat), hätte ich ihn darauf hingewiesen, dass es durchaus eine Option wäre, sich selbst einzuweisen. Da fällt mir ein: Als mir damals eine Bekannte vorschlug Personal Trainer zu werden, hatte ich sofort triftige Gründe, es nicht tun zu können – übersetzt – es nicht zu tun. Wie absurd, sie hatte doch keine Ahnung. Stimmte vielleicht, jedoch war ich eigentlich derjenige, der keine Ahnung hatte.

Zwar hatte ich viel Trainingserfahrung im Kraft- und Kampfsport, aber anderen Menschen hauptberuflich und professionell zu ihren Erfolgen zu verhelfen und das mit meinen Einschränkungen und ohne unternehmerische Erfahrung, war für meine Vorstellung völlig utopisch.

Der Gedanke war jedoch geboren und ließ mich nicht völlig kalt. So tastete ich mich durch Erkundigungen und Recherchen vorsichtig vor, bis ich vor einer völlig neuen beruflichen Entscheidung stand. Mein riesiges Problem war jedoch mein Sicherheitsbedürfnis – alles, wofür meine Frau und ich gearbeitet hatten, stand auf dem Spiel.

Das heißt: Mir fehlte der Mut, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen und damit alles zu riskieren.„Dank“ eines berufsbedingten Burnouts, Depressionen und einer dunklen Nacht voller nervlicher Dämonen hatte ich letztendlich keine Wahl mehr. Ich musste kündigen und gleichzeitig die letzte Kraft mobilisieren und mich beruflich komplett neu aufstellen.

Machen wir einen Zeitsprung: Heute sitze ich entspannt in meinem Büro, beruflich helfe ich Menschen, ihre Ziele zu erreichen. Meine Klienten kommen zu mir nach Hause. Das Studio befindet sich in unserem Doppelhaus, in dem eine Hälfte an einen guten Freund vermietet wird. Die Arbeit als Personal Trainer und Life Coach macht mir Freude. Den Wunsch, noch mehr Menschen helfen zu können, haben wir auch realisieren können. Da wir selbst Wachstum und Entwicklung leben, sind wir mittlerweile Online-Unternehmer geworden und erreichen viel mehr Menschen durch unsere Portale. Das hat uns zwar Jahre an zusätzlicher Energie, Rückschlägen und Extrameilen gekostet, war und ist es aber allemal wert.
Wie gesagt: Hätte mir das einer vor Jahren erzählt . . .